zu erledigen bis: 49. Kalenderwoche


Aufgaben:

 

A: Erziehung und Strafe

  1. Arbeite aus M1 heraus, was eine "gute" Strafe von einer "schlechten" Strafe unterscheidet. (verpflichtend)
  2. "Damit eine Strafe wirkt, muss sie hart sein." Bewerte (also nimm Stellung) zu dieser Aussage. Schreibe mindestens eine halbe Seite! (verpflichtend)

B: Suche einen guten Witz über das Thema Erziehung und/oder Strafe und bringe ihn mit in den Unterricht. (freiwillig)



M1: Strafe muss sein


Hier ist ein Auszug aus einem Online-Ratgeber für Eltern:

"Eltern müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie ihre Kinder bestrafen. Denn ohne geht es nicht. Doch welche Sanktionen sind heute angemessen und welche bleiben absolut tabu?

 

„Ich möchte meine Kinder straffrei erziehen.“ Diesen Wunsch äußern Eltern oft, bevor der Nachwuchs da ist. Wer träumt nicht davon? Konflikte durch Einsicht statt durch Sanktionen zu lösen. Die kleinen Persönlichkeiten zu stärken, ohne ihren Willen zu brechen - das ist ein guter Vorsatz, der leider im Alltag selten durchzuhalten ist. [...]Muss Strafe wirklich sein?

„Ja“, meinen die Experten einhellig und beruhigen Eltern mit schlechtem Gewissen. Kinder brauchen Grenzen, und manchmal sind das auch Strafen. Weil das Wort so hart klingt, sprechen viele lieber von Konsequenzen oder Sanktionen – in der Sache geht es jedoch immer um das gleiche Ziel: Das Kind soll erkennen, dass es etwas falsch gemacht hat und beim nächsten Mal klüger sein.  

Doch Vorsicht: Ein Ja zur Strafe ist noch lange kein Freibrief für Ungerechtigkeiten. Kinder richtig zu strafen, das ist eine sehr schwierige Angelegenheit. Absolut tabu ist dabei jede Form von körperlicher Gewalt – gleichgültig, ob Schütteln, Ohrfeigen, Tritte, Schläge, Schubsen oder der Klaps auf den Po. Auch Einsperren, nicht mehr mit dem Kind sprechen, es vor anderen schlecht machen oder Drohungen wie „Dann hat Mami dich nicht mehr lieb“ helfen kleinen Leuten nicht weiter, sondern zerstören nur ihr Vertrauen in die eigene Familie. Ebenfalls auf der Verbotsliste stehen Demütigungen wie "Du bist dumm“ oder „Dafür bist du zu blöd“. 

Auch wenn Kinder Fehler machen, dürfen sie nicht bestraft werden. Denn das sind sie bereits. Zum Beispiel: Eine Sechsjährige hat gerade Fahrradfahren gelernt. Die Eltern haben sie immer wieder gewarnt, nicht zu schnell in Kurven zu fahren. Nun tut sie es doch und fällt hin. Aua! Statt Schimpfe braucht sie jetzt Zuwendung. Ein Zweijähriger fasst trotz Warnung auf eine heiße Herdplatte. Die Verbrennung ist schlimm genug, eine zusätzliche Standpauke („Wir haben dir doch gesagt ... warum hörst du nicht?“) ist überflüssig.

Schlechte Schulnoten werden durch Bestrafungs-Aktionen nicht besser. Statt böser Worte brauchen Schüler Nachfragen („Woran lag es denn?“) und Hilfe zur Selbsthilfe („Was können wir tun, damit es beim nächsten Mal besser wird?“).

Konsequente Erziehung sollte ein Wechselspiel aus Loben, Strafen, Ignorieren und Aufmerksamkeit widmen sein. Wer zu viel bestraft wird, verliert den Lebensmut. Wer nur gelobt wird, schätzt sich selbst falsch ein. 

 

Manche Eltern kennen das Wort „Hausarrest“ noch aus der eigenen Kindheit. Für die Kids von heute ist es jedoch eine Lachnummer. Wenn der Nachwuchs nicht mehr nach draußen darf, wird die Situation drinnen noch schlimmer – vor allem für die Eltern. Allgemeine Strafen wie „Kein Fernsehen“ oder „Kein Taschengeld“ beeindrucken Kinder zwar, doch sie sollten im Zusammenhang mit einem Vergehen stehen. Wenn eine Achtjährige zum dritten Mal in kurzer Zeit ihre Mütze verliert, darf sie die vierte ruhig von ihrem Taschengeld bezahlen. Wenn ein Zehnjähriger seinen Küchendienst nicht macht, ist es sinnvoll, ihm den abendlichen Film erst zu erlauben, wenn der Job erledigt ist."

(Quelle: http://www.wireltern.de/familie/erziehung/konsequent-erziehen.html)