was ihr hier findet? Startet mit der Präsentation...
Nun bietet zwar die Präsentation oben einen Überblick, aber das bedeuted auch, dass man weiter in die Tiefe gehen kann...
Immer wollen Sie, dass wir in die Tiefe gehen... warum nicht mal in die Höhe?
Der war so schlecht, dass der gut und gerne auch von mir hätte sein können. Herzlichen Glückwunsch. Nun aber zum Ernst des Lebens. Beginnen wir mit dem Spannungsverhältnis "individuelle Freiheit" vs. "Sozialstaatsgebot". Wo ist euch denn dieses Thema der "individuellen Freiheit" schon mal über den Weg gelaufen?
Na bei den Sozialstaatstypen natürlich. Wir passen schließlich auf!
Sehr gut! Beim liberalen Sozialstaatstyp oder ganz allgemein beim Liberalismus an sich liegt der Fokus auf der Freiheit. Heike Göbel stellt in ihrem Beitrag in der FAZ das Spannungsverhältnis zwischen Liberalismus und Sozialstaat im Allgemeinen dar. Sie erklärt dabei nachvollziehbar, dass gerade im Weltbild des (Wirtschafts-)Liberalismus der Sozialstaat argwöhnisch betrachtet wird. In der Kontroverse um mehr oder weniger Sozialstaat ist dieses Hintergrundwissen ausgesprochen hilfreich. Harsche Kritik am Neoliberalismus äußert Walter Otto Ötsch in diesem Blogbeitrag. Er wirft dem Neoliberalismus vor, die Sozialpartnerschaft abschaffen zu wollen.
Ok, es geht also auch hier um "zu viel" oder "zu wenig" Staat. "Zu viel" wäre dann beim sozialdemokratischen Sozialstaatstyp, oder? Und der konservative ist in der Mitte?
Vereinfacht gesagt ja. Zumindest bemüht sich der konservative Sozialstaat um einen Ausgleich beider Positionen. Doch es wird in den letzten Jahren immer mehr kritisiert, dass sich der deutsche Sozialstaat hin zu einem liberalen Typ entwickelt. Christoph Butterwegge beschäftigt sich in diesem Aufsatz zum Beispiel mit der Sozialdemokratie und ihrer Sicht auf den Sozialstaat. Butterwegge, einer der bekanntesten Kritiker der Entwicklung der SPD-Sozialpolitik, zeichnet dabei die Entwicklung weg von einem "demokratischen Sozialismus" hin zu einem "Sozialliberalismus" nach und stellt zum Schluss - aus seiner Sicht notwendige - Reformen der Sozialpolitik vor.
Geht's da um Hartz IV?
Auch. Der Wandel hin zum sogenannten "aktivierenden Wohlfahrtsstaat" ist das bestimmende Element in der Entwicklung der SPD-Politik und führte unter Kanzler Schröder zu einer Neuausrichtung des deutschen Sozialstaats. Irene Dingeldey widmet sich in ihrer Analyse der Bilanz und der Perspektive des aktivierenden Wohlfahrtsstaates. Ist zwar schon etwas älter aber lesenswert. Und wenn ihr euch DANN noch selbstständig über den "kompensatorischen Wohlfahrtsstaat" informiert...
Ahhhh... schon wieder so viel zu lesen...
Ich weiß. Deswegen gibt's jetzt zwei kleine Videos zu zwei extrem wichtigen Prinzipien des deutschen Sozialstaats. Dabei geht es um Solidarität und Subsidiarität.
Ok. Was auch immer. Hauptsache Video.
Es gibt ein weiteres Prinzip, nämlich das Individualprinzip. Damit ist gemeint, dass man privat vorsorgen kann (und vielleicht auch sollte). Beispiele hierfür wären die Riester-Rente oder auch Formen betrieblicher Altersvorsorge bzw. freiwillige Zusatzversicherungen. Vor allem für Menschen, die die Freiheit des Individuums (und damit den liberalen Wohlfahrtsstaat) vertreten, ist dieses Prinzip zentral.
Und weil manche vielleicht doch noch tiefer einsteigen möchten, habe ich ein paar Literaturempfehlungen für euch zusammengestellt. Die sächsische Landeszentrale für politische Bildung hat auf dieser Seite einen schönen Überblick erstellt und unten gibt es ein paar Hefte zum Download.
Im Unterricht werdet ihr die Grundlagen der Sozialpolitik behandelt haben (falls euch das entfallen sein sollte, bietet sich dieses Dossier als Wiederholung an.). Zur Vertiefung und Ergänzung sind diese Hefte zu empfehlen:
Dieses Heft ist vor allem deswegen von großer Bedeutung, weil darin sozialpolitische Leitbilder miteinander verglichen und deren Konfliktlinien nachgezeichnet werden. Außerdem ist die Darstellung der verschiedenen sozialpolitischen Akteure gut und hilfreich.
und ausgesprochen aktuell:
Der Schwerpunkt dieses Hefts liegt - neben der europäischen Komponente - auf dem Thema "Armut". Da die sozialen Sicherungssysteme vor allem auch zur Bekämpfung von Armut dienen sollen, lohnt sich eine nähere Beschäftigung mit dem Themenkomplex. Außerdem lenkt das Heft den Blick auf mögliche Zukunftskonzepte zur Bewältigung der "Sozialstaatskrise".