Theorien zum Wählerverhalten


Es ist so ein Kreuz mit dem Kreuz. Manche tragen es, manchen tut's weh und manche machen es. Oder auch nicht.

 

Ha ha. Sehr witzig. Sie waren schon einmal cleverer was Ihre Wortspiele angeht. Und die Kreuzschmerzen verstehen eh nur Leute, die schwäbisch können.

 

Hmpf. Ja ok. Also dann ohne weitere Wortspiele hinein in die tollen Tiefen der Theorien (zumindest ne Alliteration müsst ihr mir zugestehen...). Der Bildungsplan gibt uns drei wesentliche Theorien vor, die ihr können müsst, wobei man bei einer der Theorien in zwei Unterkategorien unterscheidet. Also sind's EIGENTLICH vier. Hier ist ein erster Überblick.



Rational Choice Ansatz


Lasst uns nun die Theorien nacheinander durchgehen. Also zunächst mal Rational Choice. Das ist ja eigentlich selbsterklärend, oder?

 

Ja, irgendwie schon. Die Wählenden suchen sich diejenige Partei oder Kandidierenden aus, von der sie glauben, dass sie die wichtigen Probleme anpacken.

 

Hmm das ist zu ungenau. Woher kommt die Idee des rational choice?

 

Aus der Ökonomie, haben wir doch oben gelesen. Das ist ja der homo oeconomicus.

 

Ja. Dann lasst uns doch mal das Wissen, das ihr in WBS gesammelt habt, hier anwenden: Nach welchen Kriterien entscheidet der homo oeconomicus?

 

Nun... nach rationalen.

 

Genauer.

 

Nach... also... wie war das noch.... er versucht, seinen Nutzen zu maximieren.

 

Sehr gut! Also geht es dem rationalen Wähler bei der Wahlentscheidung darum, diejenige Partei (oder Kandidierenden) zu wählen, bei der der Wähler in der konkreten Lebenssituation den größten Nutzen mit den meisten Vorteilen sieht. Das heißt, es geht vor allem um einen Vergleich der Parteien im Hinblick auf politische Streit- und Sachfragen. Das nennt man dann auch "issue-voting".

 

Also vergleicht der Wähler dann z.B. die Arbeit der Regierung mit dem was seiner Meinung nach die Opposition gemacht hätte, wäre die an der Macht gewesen und entscheidet nach diesem Vergleich?

 

So ist. es. Es geht also um das Erscheinungsbild von Regierung und Opposition, in hohem Maße aber auch von wirtschaftlichen Indikatoren wie Inflationsraten, Arbeitslosenzahlen oder Wachstumsraten.

 

Also geht's da gar nicht um sowas wie... das Beste für die Gesellschaft?

 

Nein. Nicht, wenn das nicht zufällig auch das Beste für den rationalen Wähler ist. Diese Theorie hat ohne Zweifel aber ihre großen Vorteile. Sie kann sehr gut erklären, warum es Wechselwähler gibt. Denn so etwas wie eine emotionale Bindung an eine Partei gibt es ja in diesem Ansatz nicht. Gleichzeitig hat sie ihre großen Nachteile...

 

Wie bei jeder Theorie verallgemeinert sie zu sehr und verliert deswegen an Erklärungskraft?

 

Exakt. Was kann es denn nämlich nicht erklären? Kleiner Tipp: Es hat was mit den aufzuwendenten Kosten für die Wahl zu tun.

 

Uhmmm.... also, wenn der rationale Wähler immer nach Nutzenmaximierung strebt.... dann nutzt ihm das ja nur was, wenn die Partei auch regiert... . Wenn also sein Aufwand zu wählen größer ist, als der mögliche Nutzen, dann geht er gar nicht wählen.

 

Ihr habt's verstanden. Und deswegen kann die Theorie zum Beispiel auch nicht erklären, dass Menschen Parteien wählen, deren Erfolgsaussichten gen Null gehen.

 

Quellen:

https://www.bpb.de/lernen/angebote/grafstat/grafstat-bundestagswahl-2017/252823/m-04-02-theorien-zum-waehlerverhalten/https://simpleclub.com/lessons/politik-gk-erklarungsansatze-zum-wahlverhalten

https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/45694/ssoar-2008-turski-Das_Paradox_des_Wahlens_in.pdf?sequence=1&isAllowed=y&lnkname=ssoar-2008-turski-Das_Paradox_des_Wahlens_in.pdf

https://bibliothek.wzb.eu/pdf/1993/iii93-207.pdf

 


Soziologischer Ansatz


Oh, jetzt kommt der zweigeteilte Ansatz, nicht wahr? Mikro und Makro und so.

 

Jawohl. Und das hat nichts mit ner Bühnenshow oder Funktionen bei Word und Excel zu tun.

 

... Oh. Mein. Gott. Wir haben Ihnen doch schlechte Wortspiele verboten...

 

Jajaja, manchmal überkommt's mich eben trotzdem. Also. Der soziologische Ansatz. Dabei geht es um das soziale Umfeld, in dem ein Mensch lebt. Beim MAKRO-soziologischen Ansatz geht es jedoch vor allem um die Cleavages in der Gesellschaft. Also um die Konfliktlinien...

 

... wie zum Beispiel Stadt-Land; Religion-Staat, und so weiter. Haben wir doch beim Parteiensystem schon gelernt. Was hat das jetzt mit dem Wählerverhalten zu tun?

 

Ach, ich glaube, da kommt ihr selber drauf. Übertragt doch mal euer Wissen aus dem Parteiensystem auf dieses Problem.

 

Hmpf. Immer muss man selbst arbeiten. Also. Es ging beim Parteiensystem darum, dass bestimmte Konfliktlinien zu Parteien an den beiden Polen der Konflikte führen. Das heißt also, wenn man als Wählender auf einer Seite eines Konfliktes steht, wählt man diese Partei.

 

Und da diese Konfliktlinien lange bestehen...

 

... sind die Parteibindungen ziemlich festgefahren! Deswegen wählen Arbeitnehmer eher die SPD (zumindest früher) und christliche Menschen eher die CDU.

 

Richtig. Wenn man sich also einem dieser Milieus oder Konfliktseiten zugehörig fühlt, dann wählt man eher die entsprechend positionierte Partei. Die Prognosefähigkeit dieser Theorie ist verblüffend hoch, auch wenn nicht ganz klar ist, was passiert, wenn sich verschiedene Konfliktlinien überlagern.

 

Dann kommt es wahrscheinlich darauf an, welcher Konflikt gerade als am wichtigsten gesehen wird, oder?

 

Vielleicht. Da ist die Forschung aber noch nicht wirklich abgeschlossen. Nun zum zweiten Unterpunkt:

Beim MIKRO-soziologischen Ansatz wird das Zusamenspiel der verschiedenen Gruppenzugehörigkeiten in den Fokus genommen.

 

Ist das nicht das Gleiche? Arbeitnehmer, christliche Menschen... das sind doch Gruppen.

 

Ja. Aber nein, das ist nicht das Gleiche. Es geht hierbei nämlich nicht um einzelne Konfliktlinien, sondern um die Wahlnormen der verschiedenen Gruppen. Je gleichgerichteter diese sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Individuum etwas anderes wählt.

 

Wenn also alle in meiner Familie, in meinem Freundeskreis und bei der freiwilligen Feuerwehr eine bestimmte Partei wählen, dann wähle ich die auch?

 

Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist sehr sehr hoch.

 

Aber was passiert, wenn das nicht so ist? Also wenn es da unterschiedliche Wahlnormen gibt?

 

Das nennt man "cross-pressures". Die Forschung hat ergeben, dass dann oft zwei Dinge passieren: Erstens, man ist weniger politisch interessiert....

 

Was? Das ergibt doch keinen Sinn!

 

Doch. Denn damit versucht man sich, der Notwendigkeit einer Stellungnahme zu entziehen. Das ist im Prinzip dann eine psychologische Ausredenstrategie. "Ich interessiere mich eh nicht für Politik, also keine Ahnun, wen ich wähle". Damit muss man weder die eine Gruppe, noch die andere enttäuschen bzw. vor den kopf stoßen.

 

Pfff. Naja. Und was passiert noch?

 

Nun man versucht, die Wahlentscheidung so lange hinauszuschieben, wie es geht. Denn WENN man dann eine Entscheidung trifft, ist diese Entscheidung ja auch gleichbedeutend mit der Entscheidung, welche Gruppenzugehörigkeit die wichtigiere ist.

 

Also Vermeidungs- und Wegduckstrategien.

 

Wenn man so will, ja. Aber der Vorhersagewert dieser Theorie ist bis heute ziemlich hoch. Zumindest, was konstantes Wahlverhalten anbelangt. Nicht wirklich gut erklären kann diese Theorie aber kurzfristige Änderungen der Wahlentscheidung.

Quellen:

https://www.kai-arzheimer.com/vergleichende-wahlforschung.pdf

https://www.bpb.de/lernen/angebote/grafstat/grafstat-bundestagswahl-2017/252823/m-04-02-theorien-zum-waehlerverhalten/

https://simpleclub.com/lessons/politik-gk-erklarungsansatze-zum-wahlverhalten

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-38456-2_2


Individual-psychologischer Ansatz


Der dritte Erklärungsansatz für das Wahlverhalten versucht in gewissem Maße den soziologischen und den rational choice Ansatz zu vereinen. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Er geht davon aus, dass die Sozialisation durch Gruppen wie die Familie, Freundeskreis oder Vereinsmitgliedschaften zu einer individuellen und damit längerfristig emotionalen Bindung von Wählerinnen und Wählern an eine Partei führt.

 

Hmmm. So ein bisschen wie beim Lieblingsverein beim Fußball?

 

Irgendwie schon. Man wächst in einem Umfeld auf, in dem alle Fans eines bestimmten Vereins sind und dadurch wird man selbst auch Fan. Irgendwann ist es keine rationale Entscheidung mehr, Fan dieses Vereins zu sein, sondern man ist es eben. Man hat eine längerfristig emotionale Bindung erworben.

 

Und dann ist es schwer, diese Bindung aufzugeben. Also heißt das, man wählt diese "meine Partei", egal was passiert.

 

Nun, nicht egal, was passiert. Aber es muss viel passieren, damit dieser Faktor nicht dominiert. Zwei Dinge haben, so die Theorie, auch Einfluss auf die Wahlentscheidung: die Bewertung der Kandidierenden und die Einstellung zu aktuellen politischen Streitfragen.

 

Ahhhhh, da kommt dann der rational choice Ansatz rein. Warten Sie, wir haben es uns gemerkt: issue-voting!

 

Gut! Nur, dass es hier Issue-Orientierung heißt. Aber im Kern geht es um das gleiche Prinzip. Gefallen mir die Kandidierenden und die "Seite" bei den für micht wichtigen Streitfragen nicht, sind diese beiden Faktoren wichtiger für mich als meine emotionale Parteienbindung.

 

Und wenn es nur eins von beidem ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass meine emotionale Bindung wichtiger für meine Wahlentscheidung ist. So nach dem Motto "eigentlich..... aber ich wähl sie halt trotzdem".

 

Ja. Und deswegen kann man mit diesem Ansatz recht gut Wechselwähler erklären und er hat eine ziemlich hohe Progrnosefähigkeit. Die Bundeszentrale schreibt dazu: "Zudem sind die Modellaussagen empirisch überprüfbar. Seit mehr als 20 Jahren stehen hierzu miteinander vergleichbare Umfragereihen zur Verfügung. Neben der Parteiidentifikation werden u.a. regelmäßig Daten zur Beliebtheit der Spitzenpolitiker, zur Rangfolge der wichtigsten politischen Probleme samt den entsprechenden Kompetenzzuschreibungen, zur Zufriedenheit mit dem politischen System und mit der wirtschaftlichen Situation sowie die sogenannte Sonntagsfrage nach der Wahlentscheidung ("Wie würden Sie entscheiden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre?") erhoben. Verschiedene theoretisch wie empirisch anspruchsvolle Untersuchungen auf der Grundlage dieses Modells konnten wiederholt seine Prognosefähigkeit sowie seinen Erkenntnisertrag für das Verständnis des Zusammenspiels kurz- und längerfristiger Einflüsse auf das Wahlverhalten demonstrieren." (Quelle)

Quellen:

https://www.bpb.de/lernen/angebote/grafstat/grafstat-bundestagswahl-2017/252823/m-04-02-theorien-zum-waehlerverhalten/

https://simpleclub.com/lessons/politik-gk-erklarungsansatze-zum-wahlverhalten

https://politik-mv.de/2019/03/27/faktoren-der-wahlentscheidung/

http://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/4719_zb_wahlen2013_barrierefrei_k02.pdf


So, und das gibt's jetzt noch als Video. Warum erst jetzt? Damit ihr das davor auch lest...


Bonus 1: Wahlverhalten der Jungwählenden"

So, und weil ihr jung seid, gibt's jetzt noch einen kurzen Blick auf die Jungwählenden. Das ist vor allem wegen der Ergebnisse der letzten Europawahl interessant, da hierbei vor allem die AfD deutlich bei den 16-25jährigen Wählerinnen und Wählern hinzugewonnen hat. Warum ist das so? Nun mich würde eure Meinung interessieren (Kontakt unten).

 

Erklärungsversuche gibt es. So schreibt z.B. Prof. Dr. Beranek:

"Ein Blick in Jugendstudien zeigt, dass Migration und Asyl als die drängendsten Probleme auf EU-Ebene empfunden werden (vgl. TUI Jugendstudie). Der bei der Europawahl 2019 dominierende Klimaschutz hat hingegen an Präsenz verloren. Andere Krisen wie die Pandemie, Inflation sowie innere und äußere Sicherheit sind ins Bewusstsein gerückt und lenken von den als ferner empfundenen Problemen des Klimawandels ab. [...]

 

Die Sorge um die eigene finanzielle Lage und die Aussicht, dass es der jungen Generation nicht besser gehen wird als der aktuellen Erwachsenengeneration, sind dagegen im Alltag spürbar. Starke Abstiegsängste prägen die Generation. Sicherheitsversprechen und konservative Ideen können deshalb punkten.

 

Das Wahlverhalten junger Menschen ist durch große Beweglichkeit gekennzeichnet. Sie sind experimentierfreudig und offen für neue Ideen. Dies wird am guten Abschneiden der „sonstigen Parteien“ deutlich. Auch das Wahlergebnis der AfD passt in diesen Erklärungsansatz. Bei der aktuellen Wahl wurden vermehrt Themen wie Zuwanderung und Integration diskutiert, was zu einer erhöhten Aufmerksamkeit führte. Die AfD bietet vermeintlich einfache Lösungen zu diesen komplexen Themen an.

 

Die Trendstudie „Jugend in Deutschland“ fasst dies treffend zusammen: Junge Menschen sind unzufrieden mit ihrer Situation und mit der Ampelregierung. Sie sind nicht an eine bestimmte Partei gebunden und wählen situativ, was sie für politische Kampagnen besonders erreichbar macht. [...]

 

Junge Menschen informieren sich nicht im Internet, sondern lassen sich vom Netz informieren. [...] Eine Analyse der Präsenz der jeweils ersten zehn Kandidierenden auf den Europa-Wahllisten bei TikTok zeigt, dass die FDP zwar dank Marie-Agnes Strack-Zimmermann die meisten Videos und Views hatte, aber das Thema AfD am meisten diskutiert wurde (vgl. IW Köln). [...] Diese ständige Wiederholung führt dazu, dass die Themen der AfD als drängend wahrgenommen werden. [...] Komplexe Zusammenhänge lassen sich in Kurzvideos nur schwer darstellen, was der einfachen Rhetorik der neuen Rechten entgegenkommt." (Quelle)

 

Was sagt ihr? Ist das zutreffend?


Bonus 2: Das Modell der Sozialen Milieus

Dieser Ansatz wird im Bildungsplan nicht genannt, ist aber - vor allem im Zusammenhang mit dem Themengebiet "Gesellschaft" interessant.

 

"Perspektive: Der Begriff der „sozialen Milieus“ wird hier in zweierlei Hinsicht von herkömmlichen Definitionen abgegrenzt. Soziale Milieus entsprechen nicht zwangsläufig ökonomisch definierten sozialen Schichten. Sie sind auch keine Milieus im traditionellen Sinne, die sich durch gemeinsames Handeln oder gemeinsame Kommunikation auszeichnen, wie etwa das Arbeitermilieu. Die Einteilung der Gesellschaft in soziale Milieus erfolgt vielmehr durch die Identifikation grundlegender Wertorientierungen, die die jeweilig vorherrschenden Lebensstile und -strategien bestimmen. Und auch die Einstellungen zu Arbeit, Familie oder Konsumverhalten werden dabei genauso einbezogen wie Wunschvorstellungen, Ängste oder Zukunftserwartungen.
Die Sinus-Gruppe unterscheidet zehn soziale Milieus, die sich durch gemeinsame Grundwerte und Lebensweisen auszeichnen. Den Vorteil des Milieukonzepts sehen seine Entwickler darin, dass es damit den politischen Parteien möglich ist, zielgruppengerechter zu agieren und auf diese Weise neue Wählerpotenziale zu erschließen.

Die Sinus-Forscher empfahlen der SPD daher zum Beispiel, sich verstärkt um das "neue Arbeitnehmermilieu" zu bemühen. Es sei, so das Ergebnis der Forschungsgruppe, sowohl demografisch wie auch forschungshistorisch ein junges Milieu. Der Altersdurchschnitt liege deutlich unter 50 Jahren. Charakteristisch für seine Vertreter seien mittlere Bildungsabschlüsse und dienstleistungsorientierte oder technologische Berufsfelder. Sie strebten nach einem selbstbestimmten und materiell abgesicherten Leben. Politik werde in diesem Milieu nicht als eine Frage der richtigen oder falschen Ideologie wahrgenommen, sondern als pragmatisches Problemlösungsmanagement aufgefasst. Unter den Angehörigen dieses Milieus sei die Bereitschaft, sozialdemokratisch zu wählen, aufgrund von "Sachloyalitäten" in besonderem Maß vorhanden. Grundsätzlich habe die SPD das Problem, dass ihre Anhängerschaft in zahlreichen und heterogenen Milieus vertreten sei, was eine programmatische Zielgruppenorientierung erschwere. Die jeweiligen Wählerschwerpunkte von CDU/CSU, FDP und den Grünen konzentrierten sich dagegen in wenigen Milieus.
Die CDU zum Beispiel rekrutiert einen signifikanten Anteil ihrer Wählerschaft aus dem "kleinbürgerlichen" und "aufstiegsorientierten Milieu". Dieser Umstand sei unter dem Gesichtspunkt der Stimmenmaximierung eine "ausgezeichnete Startposition im Wählermarkt".

Prognosefähigkeit und -schwierigkeit: Die Einteilung der (Wahl-)Bevölkerung nach sozial-moralischen Wertvorstellungen und Lebensstilen ist auch von anderen Wissenschaftlern vorgenommen worden. Die Kategorienschemata variieren dabei genauso wie die Prognosen für zukünftige Wählerpotenziale der verschiedenen Parteien. Der Nutzwert von sozial-moralischen Milieukategorien für Wahlkampfstrategen ist nicht unumstritten, wenn auch die „Neue-Mitte“-Kampagne der SPD 1998 als Bestätigung des Konzepts interpretiert werden könnte." (Quelle)

 

So, und jetzt seid ihr vollumfänglich über die Theorien zum Wahlverhalten informiert.